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Jahreswechsel 2020_21

Jahreswechsel 2020/21
Tipps für die Weihnachtsfeiertage

Wir wünschen allen, dass Sie die Festtage genießen können, notwendigerweise im kleinen Kreis, aber hoffentlich nicht nur virtuell. Auf ein gesundes Wiedersehen im neuen Jahr.


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AUSSTELLUNG

fritz winter. documenta-künstler der ersten stunde, Neue Galerie Kassel
Vor 65 Jahren, am 16. Juli 1955, öffnete die erste documenta in Kassel ihre Tore. Als ehemaliger Bauhausschüler und einer der meist beachteten deutschen Maler der Nachkriegszeit wurde Fritz Winter mit sieben Gemälden zu dieser ersten großen international ausgerichteten Übersichtsschau von Arnold Bode eingeladen. Winters Auftritt im Museum Fridericianum war spektakulär: Für eine Stirnwand des Großen Malereisaals malte er die sechs Meter breite abstrakte „Komposition vor Blau und Gelb“, durch deren Gegenüberstellung mit Pablo Picassos aus New York entliehenem „Mädchen vor einem Spiegel“ der Anschluss der westdeutschen Malerei an die internationale Kunstentwicklung proklamiert wurde. Auch Sep Ruf besaß ein Gemälde von Fritz Winter: „Räume vertikal – mit Rot“.

>>> Zur Ausstellung
>>> documenta–bauhaus.de (virtuelle Ausstellung)


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HANS DÖLLGAST: ALTE PINAKOTHEK

Nachdem der Rohbau der Alten Pinakothek von Hans Döllgast „schöpferisch“ rekonstruiert. worden war, organisierte dieser in den ehemaligen Galeriesälen im Obergeschoss 1954 die Ausstellung „München – Bauen und Bilden“. Döllgast ließ dazu auch einen Saal des Museums nach seinen Vorstellungen als Musterraum herrichten und hängte einige Bilder aus dem Depot auf. Nichts erinnerte den Besucher an den einstigen Klenze-Raum: Statt des ursprünglichen Muldengewölbes war der Saal mit einer Tonne überwölbt und zudem hatte Döllgast auf die Ausbildung eines Gesimses sowie auf die frühere reichhaltige Stuckierung verzichtet.

Die Münchner Bürger waren irritiert und reagierten ablehnend auf den in ihren Augen provisorisch anmutenden Pinakothekssaal. Um der Kritik zu begegnen wurde eine beratende Gutachterkommission von Architekten, Denkmalpflegern und Museumsfachleuten eingesetzt, die fortan den Innenausbau begleitete und zu denen auch Sep Ruf gehörte. 

Zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung der Alten Pinakothek, 2007, wurde ein Hinweis auf Hans Döllgast angebracht, die dessen besondere Leistung beim Wiederaufbau würdigt. 


>>> Hans Döllgast über die Alte Pinakothek
28.03.1956 ∙ BR Retro ∙ BR Fernsehen

>>> Hans Eckstein, Wohltemperierte Münchner Architektur, Süddeutsche Zeitung vom 09.10.1954
Hans Eckstein, Vertreter der Moderne, über Döllgasts fragmentiertes Flickwerk.

>>> Leserbrief von Hans Döllgast zu Hans Ecksteins Artikel, Süddeutsche Zeitung vom 23.10.1954


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KUNSTSPAZIERGÄNGE


Die Museen sind geschlossen, doch auch im Münchner Außenraum gibt es Kunstwerke zu entdecken, wie im Tucherpark oder auf dem Gelände der Maxburg:

Tucherpark

1 Fritz Koenig (1924–2017): Große Torfigur, 1986
2 Toni Stadler (1888–1982): Ägäis, 1964
3 Galliard-Sansonetti (1865–?): Windhunde, 1897
4 Otto Wesendonck (*1939): Ying-Yang-Brunnen, 1986
5 Bernhard Heiliger (1915–1995): Zeichen 74, 1974
6 Marcello Mascherini (1906–1983): Vittoria, 1968
7 Hermann Hollweck (*1946): Activa
8 Elfe Gerhart (1919–2007): Die Last
9 Isamu Noguchi (1904–1988): Zwillingsplastik, 1972

>>> Kunstspaziergang: Verborgene Idyllen, Abendzeitung München, 17.11.2020
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Maxburg
Die Kunstwerke sind in unserem Booklet zur Maxburg enthalten.

>>> Kunstspaziergang: Rund um den Ring, Abendzeitung München, 19.11.2020


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FILME

Sep Ruf gewann seine ersten architektonischen Eindrücke bei den Großeltern väterlicherseits in Dinkelsbühl, bei denen er als Kind viel Zeit verbrachte. Der Dokumentarfilmer und Autor Dieter Wieland stellte 1983 die spätmittelalterliche Kleinstadt in der Filmreihe Topographie vor:

>>> Dinkelsbühl – Stadtbaukunst des Mittelalters (BR, 44 Min.)
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Die bayerische Bauordnung von 1962 versuchte im aufkommenden Bauboom für mehr Sicherheit, Qualität und Wohnkomfort zu sorgen. Allerdings führten die verbesserten Standards durch die vereinheitlichten Baustile zu viel Kritik (u.a. mit der eingerüsteten Maxburg).

>>> Mehr Wohnqualität durch die neue Bayerische Bauordnung von 1962 (BR Retro, 9 Min.)
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München boomt im Wirtschaftswunder und wird wieder zu einer blühenden Metropole. Der Beitrag von 1960 zeigt, wie sich die Stadt durch Restauration, Stadterweiterungen und Wohnungsbau verändert.

>>> Ruinen in München und Neubauten 1960 (BR Retro, 14:21 Min.)
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Homestory über den Vater des Wirtschaftswunders, Ludwig Erhard.

>>> 120. Geburtstag Ludwig Erhard (BR24 Retro, 1:26 Min.)


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BÜCHER

Dietrich Neumann, Zufall und Vision. Der Barcelona Pavillon von Mies van der Rohe
Birkhäuser, Basel 2020
ISBN: 978-3-0356-1979-9

Der Barcelona Pavillons gehört zu den ungewöhnlichsten Erfolgsgeschichten in der Architektur: Trotz seiner kurzen Existenz wuchs sein Ansehen in den folgenden Jahrzehnten stetig. In der Wirkungsgeschichte stellt Dietrich Neumann auch ausführlich den Kanzlerbungalow vor.

>>> Wirkung, S. 172–183
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Uwe Timm, Ikarien
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2017
ISBN: 9783462050486

Deutschland Ende April 1945: Michael Hansen, 25, kehrt als amerikanischer Offizier in das Land seiner Geburt zurück und übernimmt einen Auftrag des Geheimdienstes. Er soll herausfinden, welche Rolle ein bedeutender Wissenschaftler im Nazireich gespielt hat. Während regional noch der Krieg tobt, bricht Hansen von Frankfurt nach Bayern auf und bezieht Quartier am Ammersee. In einem Münchner Antiquariat findet er einen frühen Weggefährten des Eugenikers Professor Ploetz, den Dissidenten Wagner. Von ihm lässt er sich die Geschichte einer Freundschaft erzählen, die Ende des 19. Jahrhunderts in Breslau begann und die beiden Studenten über Zürich bis nach Amerika führte – und mitten hinein in die Auseinandersetzung um die beste gesellschaftliche Ordnung: Hier ein Sozialismus nach Marx, dort das utopische Projekt der Gemeinde Ikarien, die vom französischen Revolutionär Étienne Cabet in Amerika gegründet wurde.

>>> Gespräch mit Uwe Timm über seinen Roman „Ikarien“ und Deutschland im Jahr 1945
Amerikahaus in München, 02.07.2020 (YouTube, 1 Std.)


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FUNDSTÜCKE

„Urban Garden“ in Ramersdorf
Perlen – Ausgewählte Freiräume, Bauten und Orte in München, 35 Jahre Architekturgalerie München, hrsg. v. Nicola Borgmann, Architekturgalerie München, München 2020

„Grösser konnte der Kontrast nicht sein: mein erster Arbeitsplatz in der für mich gänzlich unbehaglichen Reißbrett-Satellitenstadt Neuperlach aus den 60er Jahren und unser erstes Domizil in der idyllischen ‚Mustersiedlung Ramersdorf‘ mit den vielen ‚Tiny Houses‘ – unser Haus war 70 qm groß und stand auf 700 qm Grund. Die Blaue-Reiter-Malern Gabriele Münter fing in ihrem Bild ‚Vorstadt mit Barockkirche‘ den Blick von unserer Straße auf die Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf ein – sie ist der Fluchtpunkt der ganzen konzentrisch angelegten Gartenstadt-Siedlung. Was wir zum Zeitpunkt des Einzugs noch nicht wussten: die Anlage sollte im Nationalsozialismus als ‚Muster‘ für ‚Deutsches-Vorstand-Wohnen‘ dienen. Namhafte Architekten wie etwa Sep Ruf haben die ‚Musterhäuser‘ geplant. Nur über schmale Fußwege ist ‚mein Park‘ im Zentrum der Anlage zu erreichen. Eine unvermutete idyllische Insel der Ruhe im heterogenen, verkehrsgeprägten Stadtteil Ramersdorf.“ Roland Dieterle
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BMW-Ausstellungspavillon
Ein Highlight der Maxburg war der gläserne BMW-Pavillon, der nachts leuchtete und die Münchnerinnen und Münchner anlockte, um die im Schauraum ausgestellten „Luxuskarossen“ zu bestaunen. 1986 wurde der Pavillon völlig umgestaltet. Durch den Einsatz innovativer Tageslichttechnik konnte das Untergeschoss weiträumig geöffnet werden. Zudem wurde eine Galerie eingezogen und die Fassaden erneuert. 2019 der Pavillon für die BMW-Tochterfirma „MINI“ ertüchtigt.

Wie der Pavillon bei der Eröffnung aussah und welche Autos ausgestellt waren, ist hier zu lesen:
>>> Süddeutsche Zeitung vom 27.01.1956
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24. Dezember 2020, 15 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst aus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin (Egon Eiermann)

>>> Livestream


Katholischer Gottesdienst aus der von Sep Ruf wiederaufgebauten Christkönigkirche in München vom 22.11.2020

>>> BR Fernsehen, Online verfügbar bis 22.11.2021

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NOCH KEIN WEIHNACHTSGESCHENK?

Dann verschenken Sie doch eine Mitgliedschaft in der Sep Ruf Gesellschaft. Den Geschenkgutschein können sie über den unten stehenden Link herunterladen oder melden Sie das neue Mitglied direkt über unser Anmeldeformular an. Vielen Dank!

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JAHRESRÜCKBLICK

Gedenken
Florian Hufnagl (11.11.1948, München – 31.12.2019, München), Kuratoriumsmitglied seit 2016

>>> Die Dinge des Lebens, Nachruf von Niklas Maak, FAZ, 06.01.2020
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>>> Vorstellung Sep-Ruf-Pfad, Innenhof der Maxburg, 5. Oktober 2020. © Andreas Wolf Schulze

>>> Ensemble unter Denkmalschutz – Das Schicksal des verkauften Tucherparks, Bayerische Akademie der Schönen Künste, 3. März 2020. © BADSK

Bereits im Dezember 2019 wurde in München das Doppelwohnhaus von Sep Ruf (1936/37), Renatastraße 61/61A, unter Denkmalschutz gestellt D-1-62-000-10057. © Tobias Köhler

>>> Baumeister, 1940, H. 1, S. 10f.

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Beitragsfoto: Wohnhaus Ludwig Erhard am Tegernsee, Foto: Gabriele, Gräfin von Arnim

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