Donnerstag, 27. Juni 2019, 17 Uhr
Ein Vorbild für Europa: Die Maxburg in München
Eröffnung der Ausstellung
Maxburg, Eingang Lenbachplatz 7
im Lichthof des Landgerichts München I
Ausstellung: 28. Juni – 31. August 2019
MINI Pavillon (früher BMW-Pavillon), Lenbachplatz 7a
und Amtsgericht, 1. OG, Pacellistraße 5
Mo–Do 8.00–16.00 Uhr, Fr 8.00–14.45 Uhr (Amtsgericht)
Die Ausstellung wird gefördert von:
BMW AG
Bayerisches Staatsministerium der Justiz
Fries & Co. Grundstücksverwaltung und -verwertung
Schnitzer&
Berichterstattungen in der Presse:
Paragraphenreiter III + IV /19
16.08.2019: Bayerische Staatszeitung
06.08.2019: Bauwelt 16.2019
31.07.2019: Münchner Wochenanzeiger
10.07.2019: Immobilienreport, Ausgabe 129
02.07.2019: Süddeutsche Zeitung
27.09.2019: moderneRegional
Foto: Ludwig Wirth, 28.6.1954, © Fries & Co. Grundstücksverwaltung und -verwertung
Der moderne Wiederaufbau (1954–1957) der im Zweiten Weltkrieg zerstörten alten Herzog-Max-Burg polarisierte wie kein anderes Bauvorhaben in der Nachkriegszeit die Münchner Bürger. Auch in zahlreichen kritischen Presseartikeln wurde die Architektur von Sep Ruf und Theo Pabst als „hart“, „amerikanisch“ und „unmünchnerisch“ bezeichnet. Bürger forderten eine Probefassade und initiierten eine Unterschriftenaktion. Demgegenüber lobten Vertreter der Münchner Architektenschaft sowie die deutsche und englische Fachpresse den Neubau. Auch der Kunsthistoriker Sigfried Giedion hob 1960 in einem Brief an Walter Gropius, den Gründer des Bauhauses, einzig die Architektur von Sep Ruf aus dem für ihn „hoffnungslosen Wiederaufbau des Münchner Stadtkerns“ hervor. 1971 würdigte der Doyen der europäischen Architekturgeschichtsschreibung, Nikolaus Pevsner, im Lexikon der Weltarchitektur die Maxburg als „ein Vorbild für Europa, wie Altes und Neues ohne Kompromiß und doch harmonisch zusammenleben können“.
In der gegenwärtigen Diskussion um die Rekonstruktion ganzer Altstädte gewinnt die Maxburg als modern gestalteter städtischer Raum mit historischen Bezügen wieder besondere Bedeutung. Die Anlage, die deutschlandweit ihresgleichen sucht, ist für die Bürger geöffnet, Innen und Außen fließen ineinander und der Turm der alten Maxburg korrespondiert als maßstabsetzendes Element mit dem Neubau. Dieses herausragende Beispiel des Wiederaufbaus in München wurde anfangs auch aufgrund einiger Bauschäden kritisiert. Die Kritiken verstummten bald und die Maxburg wurde für Jahrzehnte ein beliebter Treffpunkt. Leider fristet das Areal heute eher ein Schattendasein. Es ist zu hoffen, dass die breite Öffentlichkeit die Qualitäten dieses Münchner Architekturjuwels wieder erkennt oder neu entdeckt.
Tradition, Transparenz und Demokratie
Wilhelm Warning porträtiert Sep Ruf,
einen Meister der deutschen Nachkriegsarchitektur
Ausschnitt über die Maxburg
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