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Situlischule

Klassenzimmer im Pavillonbau, © Die Kunst und das schöne Heim, 1956 

Oktober 2019
Gefährdet: Situlischule, ein „Schmuckkästchen“1 mit Kindergarten in München-Freimann
Franz Ruf, Johannes Ludwig; Kunst am Bau: Karl Knappe, Josef Karl Nerud; Grünplanung: Alfred Reich, 1952–1954

Stellungnahme zur Bedeutung der Schule, 01.02.2021 (Irene Meissner, Martin Rössler)

Flyer zur Situlischule (von Martin Rössler)

„Plötzlich Denkmal“, Süddeutsche Zeitung vom 23.10.2019
„Angebliches Angebot“, Süddeutsche Zeitung vom 23.10.2019


Für die Erweiterung der Situlischule wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt, zum ersten Mal bei einer Münchener Volksschule nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zuschlag ging damals an keine Geringeren als Johannes Ludwig und Franz Ruf (Bruder von Sep Ruf), die Kunst am Bau kam von Größen wie Karl Knappe und Josef Karl Nerud. Vor diesem Hintergrund wurde der 1954 fertiggestellte Anbau der Situlischule mit gläsernem Eingangsbau und Laubengang jüngst unter Schutz gestellt. Damit erweiterte sich der Denkmalstatus auf das gesamte Ensemble, dessen Kernbau 1929 vom Architekten Hans Gedon im Heimatschutzstil gestaltet wurde.
Weiterlesen: „Schützen oder Schleifen“, moderneREGIONAL

Kurt Seelmann, Schulen im Grün. Aus der Sicht des Pädagogen, in: Gerda Gollwitzer, Schulen im Grün, München 1956, S. 15–17
Volksschule München-Freimann, in: Gerda Gollwitzer, Schulen im Grün, München 1956, S. 46/47 (mit dem Grünkonzept von Alfred Reich)
Die Volkschule an der Situlistraße in München-Freimann, in: Die Kunst und das schöne Heim, 1956, H. 8, S. 306–309

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Zeichnungen: Studenten der TU Kaiserslautern, Prof. Dr.-Ing. Matthias Castorph, Stadtbaukunst und Entwerfen

1 München im 10. Nachkriegsjahr – Skizzen vom Wiederaufbau einer weltbekannten Stadt. Ein Rückblick von Stadtrat Helmut Fischer, Wiederaufbaureferent der Landeshauptstadt München, S. 27

Neue Schulen und Universitäten sowie Ausbildungsplätze und Jugendbauten waren nach dem Zweiten Weltkrieg ein besonderes Desiderat, nicht zuletzt um die Jugendlichen in einem entsprechenden sozialen Umfeld von NS-Gedankengut zu befreien, bzw. fernzuhalten. Dem seit den 1920er-Jahren geläufigen Typus einer Pavillonanlage kam nun besondere Bedeutung zu. Als 1951 in Darmstadt elf „Meisterbauten” vorgestellt wurden, waren davon sieben Bauten der Erziehung, darunter der Entwurf einer Volksschule von Hans Scharoun, deren Architektur ganz auf die Entwicklung des sozialen Verhaltens der Kinder ausgerichtet war. Die Jugend in modernen Bauten unterzubringen und ihnen somit auch über die Architektur den neuen Geist der Demokratie zu vermitteln, war die große Zielsetzung insbesondere der Jugendsozialwerke und des Bundesjugendplans. Auch Sep Ruf errichtete nach gewonnen Wettbewerb 1952 eine Schule, die Volksschule an der Schrobenhausener Straße im Münchner Stadtteil Laim.

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