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Neueinrichtung Olaf Gulbransson Museum

September/Oktober 2023
Neueinrichtung Olaf Gulbransson Museum Tegernsee

Zum 150. Geburtstag wurde die Dauerausstellung im Olaf Gulbransson Museum neu konzipiert. Sep Ruf, Architekt des Olaf Gulbransson Museums, ist prominent auf einer Wand vertreten.


„… Wie seltsam ist es, dass einem so ein spitzes Ding wie ein Bleistift der ganze Lebensinhalt werden kann.“

Olaf Gulbransson (1873–1958)

>>> Trügerisches Idyll: Das Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee zeigt den Zeichner und Maler neu – und endlich kritischer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2023



Olaf Gulbransson – Auf den Spuren des Norwegers am Tegernsee
Abendschau – Der Süden ∙ BR Fernsehen, 28.07.2023, 4 Min.
(verfügbar bis 27.07.2024)

>>> Geschichte des Olaf Gulbransson Museums

>>> Olaf Gulbransson Museum (Webseite)



Geburtstagsbrief zum 150. Geburtstag an Olaf Gulbransson

Lieber Olaf,

uns verbindet mehr, als nur die Liebe zum Tegernsee. Als ich 1953 von der Nürnberger an die Münchner Akademie der bildenden Künste wechselte, um dort angehende Architektinnen und Architekten im Kreis der Künste zu unterrichten, wehte Dein Geist noch durch die Gänge des großen Baus am Siegestor. Am Tegernsee durfte ich dann oft bei Dir zu Gast auf dem Schererhof sein und ich war immer wieder überwältigt von der Schönheit Deines alten Bauernhauses und von der einzigartigen Aussicht aus eintausend Metern Höhe auf die Seenlandschaft und die Berge. Betrat ich Dein Haus, war ich jedes Mal entzückt von den Räumen, die Du mit feinstem künstlerischem Empfinden ausgestattet hattest. Einmal hast Du mich auf der anderen Seeseite besucht und ich konnte Dir meinen modernen Flachdachbungalow zeigen, der sich in Sichtweite Deiner einst selbst gebauten Skisprungschanze an der Hainzenhöhe befindet. Da riefst Du mir bewundernd zu: „Du hast die Sonne eingefangen“.

Nachdem Du uns am 18. September 1958 verlassen hast, initiierte Deine Frau Dagny 1962 einen Stifterverein, um ein Olaf Gulbransson Museum zu errichten. Die Schirmherrschaft übernahm kein Geringerer wie der damalige Bundeskanzler und mein Nachbar Ludwig Erhard. Dagny bat mich, Dein Museum zu entwerfen. Der Bauplatz auf einer kleinen Anhöhe in Tegernsee mit Blick auf dem See war schnell gefunden. Den Grundriss habe ich aus einem Quadrat komponiert und darüber einen modernen Kunsttempel – einen flach gedeckten Atriumbau – errichtet. Das Museum betritt man am Scheitel der Erhebung über eine doppelläufige Treppe und kommt dann in einen großen lichtdurchfluteten Ausstellungsraum, der als Galerie für Deine Simplicissimus-Karikaturen dient. Von hier steigt man zu einem geräumigen Museumsraum hinab. Im Atrium stellten wir DeineBüste auf, die Dein enger Freund Bernhard Bleeker 1932 von Dir modelliert hatte. Weiß gekalkte Wände, naturbelassenes Holz, Naturstein für den Boden und das weit auskragende „schwebende“ Flachdachvermitteln Natürlichkeit, die Deinem Wesen und Deiner Liebe zur Natur entsprechen. 1966 konnte der Neubau eingeweiht werden. Unser gemeinsamer Freund, der Architekt und Karikaturist Ernst Maria Lang, würdigte Dein Museum als „Musterbeispiel an gutem Einfügen in die Natur“ und als „zeitlos schön“. Inzwischen wurde aber wohl einiges an meinem Bau verändert.

Mit Dagny feierten wir noch viele Feste auf dem Schererhof und stießen alljährlich auf Deinen Geburtstag an – heute kann ich Dir nur aus dem Himmel zum 150ten gratulieren. Dein Museum ist ein lebendiger Ort geblieben, Dein einzigartiges künstlerisches Werk lebt dort im Zusammenklang mit aktueller Kritik, Satire und Humor weiter.

Dein Sep

>>> Download Geburtstagsbrief an Olaf Gulbransson


Zu seinem 85. Geburtstag erhielt Olaf Gulbransson auf seinem Schererhof am Tegernsee Besuch von BR-Reporter Egloff Schwaiger. Der Norweger erzählt, wie er nach Bayern gekommen ist und von seiner Zeit als Karikaturist für die Satirezeitschrift Simplicissimus.

>>> BR Retro Gespräche und Interviews, 22.05.1958, 6 Min.


Sep Ruf plante nicht nur das Olaf Gulbransson Museum, sondern schuf auch ein „Zuhaus“ zum Schererhof.

>>> Blick auf das Zuhaus vom Schererhof

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©  Olaf Gulbransson Museum

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