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Sep Ruf Talks 04

Montag, 14. März 2022, 18.30 Uhr
SEP RUF TALKS #04

„Man spricht heute viel von der mangelnden Integration der drei Schwestern Architektur, Bildhauerkunst und Malerei. ‚Bauplastik‘ im herkömmlichen Sinn ist an unserer modernen Architektur aus Stahl, Beton oder Glas tatsächlich weitgehend fragwürdig geworden. Architektur und Rundplastik begegnen sich heute in größerer Freiheit: nicht in der Integration, sonders in der spannungsreichen Konfrontierung. Hierfür bieten die von der Brüsseler Weltausstellung übernommenen und in den Park vor das Haus des Bundeskanzlers gestellten Skulpturen ein vollendetes Beispiel. (…) Frei ins Grüne gestellt, ohne Sockel, inhaltlich unverbindliche ‚Zeichen‘ unserer Zeit. Denkmalhafte ‚Leitbilder‘ haben in unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung längst ihren Sinn verloren.“ 

Erich Steingräber, Der Bungalow, 1964



Am Montag, den 14. März 2022 findet um 18.30 Uhr der vierte „SEP RUF TALK“ statt. Diesmal setzen wir uns mit dem Kanzlerbungalow in Bonn (1963/64) und dessen Rolle als repräsentativer Staatsbau auseinander. Sep Ruf arbeitete hier nicht nur als Architekt, sondern wählte auch die baubezogenen Kunstwerke von renommierten Künstlern wie Alessandro Camaro, Bernhard Heiliger und Fritz Koenig aus. Im Gespräch gehen Eva Heidke (TU Berlin), Dr. Stefanje Weinmayr (Neuer Geschichtsboden, Vatersdorf) und Dr. Marc Wellmann (Berlin) der Frage nach, welche Bedeutung die Kunst für diesen hoch politischen Ort bereithält und in welchem Verhältnis sie zur Architektur steht.

>>> Rückblick auf unseren SEP RUF TALK #04: Stefanje Weinmayr über Fritz Koenig und die Architektenausbildung.

Sep Ruf pflegte ein besonders enges Verhältnis zu Kunst und Künstlern. Nicht nur, dass er an den Akademien Nürnberg und München im „Kreis der Künste“ unterrichtete, auch für sein Selbstverständnis als Architekt und seine architektonische Praxis spielte der Dialog zwischen Architektur und Kunst stets eine wichtige Rolle. Die Kunst war integrativer Bestandteil bei der Konzeption seiner Bauten. Sobald es eine Bauaufgabe erlaubte, arbeitete Ruf mit Malern und Bildhauern zusammen, zu vielen dieser Künstler unterhielt er freundschaftliche Verbindungen.

Eva Heidke (TU Berlin) stellt das Bonner Bauprojekt vor und wird erläutern, dass Architektur und Kunst nicht autonome Bereiche sind, sondern die kulturpolitischen Bestrebungen der damaligen Bundespolitik widerspiegeln.

Dr. Stefanje Weinmayr ist Kuratorin und Museumsleiterin des „Neuer Geschichtsboden“ in Vatersdorf. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Skulptur des 20. Jahrhunderts. Seit 1995 mit der wissenschaftlichen Betreuung der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung und dem Aufbau des zugehörigen Skulpturenmuseum im Hofberg in Landshut betraut. Von 1997 bis 2020 war sie dessen Leiterin. Damit ist sie mit dem Oeuvre Fritz Koenigs bestens vertraut und wird Einblicke in dessen Wirkungskreis geben.

Dr. Marc Wellmann (Berlin) studierte Kunstgeschichte und Nordamerikanistik an der Freien Universität Berlin und promovierte 2005 an der Universität der Künste Berlin. Er war für die wissenschaftlichen Arbeitsbereich sowie die Ausstellungen der Bernhard-Heiliger-Stiftung verantwortlich und 2005 der Kurator der Heiliger-Retrospektive im Martin-Gropius-Bau. Nach Tätigkeiten als freier Kurator mit Projekten u.a. in New York wurde er 2008 Ausstellungsleiter des Georg-Kolbe-Museums. Seit 2013 ist er künstlerischer Leiter von Berlins ältestem Kunstverein, dem Haus am Lützowplatz (HaL).

Einführung und Moderation: Burkhard Körner (Sep Ruf Gesellschaft)

>>> Nicht-Mitglieder melden sich bitte per E-Mail info@seprufgesellschaft.org zur Veranstaltung an. Den Zoom-Link zur Teilnahme schicken wir Ihnen dann zu.



Kanzlerbungalow, Südliche Gartenseite mit der „Maternitas“ von Fritz Koenig, 1964


„Maternitas“ (Fritz Koenig) und „Figurenbaum“ (Bernhard Heiliger) im Garten des Kanzlerbungalows, 1964

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