Erinnerungen an Sep Ruf (7) – Theo Kief (1922–2020)
Am 11. September 2020 starb im Alter von 98 Jahren Theo Kief, Baudirektor a.D., Architekt BDA a.o., Schüler von Sep Ruf in Ellingen, u.a. Erbauer der Schlachthofanlagen in Nürnberg (1954–1967).
Theo Kief zählte 1947 zu den ersten Studenten, die Sep Ruf – im selben Jahr zum Professor für Architektur und Städtebau an die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen – unterrichtete. Aufgrund der großen Kriegszerstörung war die Akademie seit 1943 im Deutschordensschloss in Ellingen untergebracht. Unter primitiven Bedingungen begann dort im Sommersemester 1946 wieder der Lehrbetrieb. Sep Ruf versammelte „hochmotivierte und leistungswillige“ Studenten um sich, die eine Auseinandersetzung mit der modernen Architektur suchten. Die Zeitschrift Baukunst und Werkform würdigte 1949 den baukünstlerischen Nachwuchs und schrieb „Rufs Klasse überrascht mit Großprojekten, wie sie die Zeit wohl noch lange nicht zu bieten hat. Ein Großstadtzentrum, ein Sportforum, ein Flughafen, ein Schwimmstadion und noch andere große Aufgaben sind mit effektvoller Routine in Kohle und Tusche aufs Papier gezaubert.“ Unter den abgebildeten Arbeiten war auch der Entwurf einer Jugendherberge von Theo Kief. Nach dem Diplom 1950 begann Kief eine Tätigkeit im Hochbauamt der Stadt Nürnberg, das sich unter seiner Leitung mit einer beeindruckenden Fülle an Bauten im Aufbau der schwer zerstörten Stadt einen sehr guten Ruf erwarb.
Fotos vom Studium in Ellingen: Heidi Kief-Niederwöhrmeier, Werkbericht. Theo Kief – Architekt, Nürnberg 2007
Beitragsfoto: Luftaufnahme Ellingen, im Vordergrund die Stadtpfarrkirche, dahinter das Deutschordensschloss
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